Wichtigste Artenschutzmaßnahme im Projekt Ahr 2000 war die Nachzucht von Edel-
krebsen und der nachfolgende Besatz in verschiedenen Nebengewässern der Ahr. Bereits früh wurde bekannt, dass an einem Nebenbach der Ahr eine Population des heimischen Edelkrebses vorkommt. Allerdings ist diese Population zahlenmäßig sehr klein, ihr Überleben erschien gefährdet. Zudem gab es keine weiteren Nachweise über Edelkrebsvorkommen im übrigen Gewässersystem der oberen Ahr.
Der Kreis Euskirchen entschloss sich nach eingehender Beratung mit verschiedenen Sachverständigen, einzelne geschlechtsreife Tiere zu entnehmen, um in einer außerhalb gelegenen Teichanlage eine Nachzucht aufzubauen. Die Durchführung übernahm Dr. Harald Gross aus Bad Münstereifel. Nach anfänglichen Problemen konnte die Zahl der nachgezüchteten Edelkrebse von Jahr zu Jahr gesteigert werden. Ab 2002 war es möglich, einjährige Edelkrebse in drei Nebenbäche der Ahr einzu-
setzen. Da die Wiederfangquote aber gering war, entschoss sich der Kreis Euskirchen, die Besatzstrategie zu ändern. Seit 2003 erfolgt der Besatz mit ein- und zweijährigen Krebsen.
Im Jahr 2005 wurde in den besetzten Gewässern eine größere Zahl Edelkrebse wiedergefunden. Unter ihnen befanden sich auch einige geschlechtsreife Tiere. Dies deutet darauf hin, dass die Bachabschnitte geeignete Lebensräume für den Edelkrebs sind. Weitere Besatzmaßnahmen an anderen Gewässerstrecken sind geplant. Es besteht die Hoffnung, dass der Edelkrebs mittelfristig wieder in allen Bächen Populationen aufbauen wird und das Überleben der Art auf diese Weise dauerhaft gesichert ist.
Über weitere Artenschutzmaßnahmen, z.B. zu gefährdeten Tagfaltern, informiert der Abschlussbericht ausführlich.