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Die Geschichte der Ahrtal-Bahn

Bahnbau in der Eifel, Bahnstrecke Blankenheim (Wald) - Ahrdorf

 

 

Nachdem der Bahnbau in der Eifel mit der Fertigstellung der durchgehenden Verbindung Köln-Trier in den späten sechziger Jahren des 19. Jahrhundert Einzug gehalten hatte, entstand etwa ab 1880 in nur drei Jahrzehnten ein vergleichsweise dichtes Bahnnetz. Dieses sollte allerdings nicht in erster Linie der regionalen Verkehrserschließung, sondern in viel stärkerem Maße militärstrategischen Überlegungen dienen.

Der Höhepunkt (und Abschluss) des Bahnbaues vollzog sich innerhalb von nur 10 Jahren von 1905 bis 1915, als mit außerordentlichem technischen und finanziellen Aufwand mehrere leistungsfähige Bahnverbindungen neu angelegt und parallel dazu einige der gerade erst geschaffenen Verbindungen zweigleisig ausgebaut wurden.

Als letztes größeres Vorhaben wurde - aber nur noch eingleisig - im Jahre 1910 die rund 25 km lange Strecke von Blankenheim-Wald nach Ahrdorf in Angriff genommen, die am 02.05.1913 eröffnet werden konnte. Damit war ein vergleichsweise engmaschiges Bahnnetz nahezu vollendet worden. Alleine zwischen der Ahrtalbahn und der Eifelhauptstrecke waren insgesamt drei Knotenpunkte entstanden.

Die vorbeschriebenen Tätigkeiten wurden begleitet von dem Bau einer überregionalen Hauptverbindung von Neuss über Rommerskirchen, Liblar und Rheinbach nach Dernau, deren Fertigstellung auf dem letzten Abschnitt (zwischen Ahrweiler und Rech) trotz größter Forcierung bis Ende 1918 nicht mehr gelang.

Der Ausgang des 1. Weltkrieges entzog dem Bahnnetz der Eifel die militärstrategischen Existenzgrundlagen. Mit dem von den Siegermächten verfügten Rückbau vieler Strecken und dem Verbot die Verbindung Neuss - Dernau zu vollenden, setzte bereits der Niedergang ein. Nur während des "Dritten Reiches" (aber wiederum nur von rein militärischen Überlegungen geleitet) konnte noch einmal eine Phase der Belebung beobachtet werden, bis ab dem Herbst 1944 der Eisenbahnbetrieb kriegsbedingt zunehmend behindert wurde und schließlich zum Erliegen kam. Die stark zerstörte Verbindung Hillesheim - Gerolstein wurde nach 1945 nicht mehr in Betrieb genommen. Nahezu alle anderen Nebenstrecken in der Eifel sind zwischen 1965 und 1990 stillgelegt worden. Im Verlaufe der Hauptbahn Köln - Trier blieben i. W. nur die Verbindungen Gerolstein - Daun - Mayen, Jünkerath - Losheim sowie wenige "Streckenstummel" (bisher) bestehen.

Die Strecke Blankenheim (Wald) - Ahrdorf war aufgrund ihres nur geringen Verkehrsaufkommens (4 bis 6 Zugpaare täglich) bereits in den zwanziger Jahren auf den sog. "vereinfachten Nebenbahnbetrieb" umgestellt worden. In der Endphase des 2. Weltkrieges entstanden in ihrem Verlauf große Schäden, als - im Wesentlichen durch Sprengungen - insgesamt 12 Brückenbauwerke zerstört wurden. Um so erstaunlicher ist die Tatsache, dass ungeachtet der nur nachrangigen Bedeutung dieser Verbindung Finanzmittel aus dem sog. "Marschall-Plan" bereitgestellt wurden, um die Strecke wieder herzurichten. Aus heutiger Sicht ist nicht mehr nachvollziehbar, welche Überlegungen dieser Entscheidung zugrunde lagen. Die umfangreichen Bauarbeiten wurden noch 1947 in Angriff genommen, konnten aber erst im Frühjahr 1951 abgeschlossen werden.

Am 20.05.1950 wurde zunächst zwischen Blankenheim (Wald) und Mühlheim - ab dem 15.06.1951 wieder bis Ahrdorf - der Güterverkehr aufgenommen. Die durchgehende Wiedereröffnung des Personenverkehrs fand aber erst im Jahre 1954 statt. Aber schon 4 Jahre später, am 31.05.1958, ist die Personenbeförderung wieder eingestellt worden.

Im Jahre 1961 wurde dann auf dem Abschnitt Blankenheim - Ahrdorf der offenbar unrentable Güterverkehr ebenfalls eingestellt. Nach der Stilllegung sind auf diesem Streckenabschnitt von 1966 bis 1967 alle Gleisanlagen entfernt worden. Zwischen Blankenheim (Wald) und Blankenheim blieb die Schienenverbindung noch bis Mitte der 70er Jahre bestehen. Die letzte Zugfahrt fand am 31.07.1976 statt. Im Jahre 1978 ist der verbliebene Streckentorso demontiert worden.

Der ehemalige Streckenfahrplan

 

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