Die obere Ahr und ihre Nebenbäche stellen ein großräumiges, für den Naturraum der Kalkeifel repräsentatives Fließgewässersystem dar. Es umfasst den 22 km langen, in NRW gelegenen Oberlauf der Ahr sowie seine zahlreichen Nebenbäche, die im etwa
130 qkm großen Einzugsgebiet entspringen. Innerhalb dieses so genannten Projekt-
gebietes wurde ein Kerngebiet von ca. 2.500 ha ausgewählt, welches die Talauen sowie flankierende Wälder und Grünlandbereiche an den Hängen umfasst. Hier fand und findet auch weiterhin die eigentliche Projektumsetzung statt.
Die geologische Entstehung der Eifel, das Klima und natürlich das Wirken des Menschen haben vielfältige Lebensräume hervorgebracht. Wiesen und Weiden bestimmen die Auen der überwiegend offenen Täler. Auwaldreste sowie galerieartige Gehölzbestände aus Erlen, Eschen und Weiden säumen die Bäche, Auwälder sind auf einzelne Oberläufe beschränkt.
Die enge Nachbarschaft von Sumpf- und Auwäldern, Röhrichten, Brachen, Feucht- und Nasswiesen, Kalkmagerrasen und Buchenwäldern bedingt die unterschiedlichsten Biotopkomplexe. Sie beherbergen weit über 200 seltene oder gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Zu den floristisch und faunistisch artenreichsten Ökosystemen gehören dabei zweifellos die orchideenreichen Kalkmagerrasen.
Die überwiegende Zahl der Lebensräume sind Teil der Kulturlandschaft. Die Nutzung durch den Menschen hat ihre Entstehung erst ermöglicht. Diesem Sachverhalt tragen sowohl die Planungen von Maßnahmen als auch deren Umsetzung Rechnung.